Die Bildung
Wir legen Wert darauf, unsere Kinder in ihrem Lernen zu unterstützen und ihren Fähigkeiten entsprechend zu fördern. Wir nehmen unsere Aufgabe als vorschulische Bildungseinrichtung ernst, ohne dem schulischen Lernen vorgreifen zu wollen und zwanghaft schulische Kompetenzen in den Kindergarten vorziehen zu wollen. Kinder lernen und entdecken von Geburt an mit großer Freude und Fantasie, allein getrieben von der eigenen Neugierde, der Freude an Nachahmung und natürlichem Entdeckerdrang, vorausgesetzt wir Erwachsene lassen dies zu.
Um sie in ihren selbst gesteuerten Lernprozessen nicht zu behindern, vielmehr ihnen Möglichkeiten zu bieten, ihre Fähigkeiten vielseitig zu entwickeln, arbeitet das Tollhaus nach dem anerkannten Bildungsansatz der „Bildungs- und Lerngeschichten“. Er entwickelte sich aus den Ende der 90er Jahre in Neuseeland entwickelten „Learning Stories“, einem Verfahren für die Beobachtung und Beschreibung von Lernerfolgen von Kindern im Alltag, das sich nicht am klassischen Defizitblick orientiert, sondern das dazu dient, zu erkennen, wo sich Kinder in ihren Lern- und Bildungsprozessen befinden.
Bereits in der ersten „Bildungsoffensive“ der Stadt Stuttgart für die Kitas nicht städtischer Träger hat sich das Tollhaus als Bildungseinrichtung nach dem gültigen baden-württembergischen Orientierungsplan für Bildung in Kindergärten qualifiziert. Seit 2006 setzen sich die Erzieher/innen des Tollhauskindergartens und auch der Kleinkindgruppe intensiv mit den „Bildungs- und Lerngeschichten“ auseinander. In enger Zusammenarbeit mit den Eltern wurde das auf Beobachtung und Dokumentation basierende Verfahren der Bildungs- und Lerngeschichten auf den Tollhaus-Alltag zugeschnitten. Indem die Erzieher/innen die Kinder bei ihrem Tun beobachten, diese Beobachtungen dokumentieren und sich darüber im Team intensiv austauschen, ergeben sich Ansatzpunkte und Ideen, wie dem Kind gezielt Angebote gemacht werden können, seine Erfahrungen zu intensivieren und seine Fähigkeiten zu erweitern.
Aufgrund der Beobachtungen kann auch der Austausch mit den Eltern intensiver und stärker orientiert an den aktuellen Bedürfnissen des Kindes geführt werden. Einzelne Beobachtungen werden zu Lerngeschichten zusammengefasst und in Text und Bild ausgearbeitet. Sie finden Einzug in das Portfolio, das persönliche Buch eines jeden Kindes. Dieses Buch begleitet jedes Kind durch die kleine und die große Gruppe und schildert in Ausschnitten seine Entwicklung im Tollhaus bis zum Eintritt in die Schule. Mit großem Interesse verfolgen Kinder und Eltern die Sammlung individueller Lerngeschichten in Form von Texten, Fotos, Filmen, und eigener kreativer Werke der Kinder.